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Was wirklich hinter einem Casting steckt – Casting-Kommunikation bei echten Kundenstorys

Casting mit echten Geschichten: Die AOK PLUS Kampagne suchte Menschen, die sich und ihre Gesundheit ehrlich zeigen wollten.

Castingarbeit bedeutet viel mehr als Auswahl – es braucht Vertrauen & Klarheit.
Castingarbeit bedeutet viel mehr als Auswahl – es braucht Vertrauen & Klarheit.

Der Rahmen: AOK Casting Call 2015

Für die AOK-Kampagne „In guten Händen“ durfte ich ein besonderes Projekt umsetzen: Ich sollte echte AOK-Kund:innen casten – Menschen, deren Geschichten berühren, die vor der Kamera bestehen und deren Interviews als Grundlage für die spätere Kampagne dienen konnten.

Filmisches Interview beim Casting – Mutter und Tochter im Gespräch mit der Regisseurin im Studio-Setup.
Zwischen Menschlichkeit und Medienwirkung: Echte AOK-Kundinnen erzählen ihre Geschichte – und zeigen vor der Kamera ihre Persönlichkeit.
Kamera mit Bildschirmansicht des Interviews: Mutter und Kind bei der Aufzeichnung.
So sieht Vertrauen aus, wenn es durch die Linse sichtbar wird – Bildwirkung und Echtheit gehen Hand in Hand.
Casting-Aufnahme mit Ehepaar vor der Kamera, gefilmt mit professionellem Equipment.
Casting ist nicht nur Beobachtung – es ist Begegnung. Wir suchten Authentizität, keine Schauspieler.
Vorbereitung ist alles – ein präziser Fragenkatalog hilft, Tiefe und filmische Klarheit aus echten Aussagen herauszuholen.
Vorbereitung ist alles – ein präziser Fragenkatalog hilft, Tiefe und filmische Klarheit aus echten Aussagen herauszuholen.
Casting-Team bei der Evaluation von Kandidaten-Interviews mit Unterlagen und Getränken am Tisch.
Während ich mit den Protagonist:innen sprach, bewertete mein Team parallel Kamera-Eignung und Storypotenzial – für fundierte Auswahlentscheidungen.

Meine Aufgabe: 🟪 Casting & Interviewführung mit rund 40 echten Versicherten 🟪 Kameraeinschätzung & Drehfähigkeit prüfen 🟪 Interviewauswertung & Storyboardskizzen 🟪 Präsentation der 5 besten Vorschläge an die betreuende Agentur

Das Setup: Ich hatte einen eigenen Raum mit Kamera, Assistententeam und einem strukturierten Frageleitfaden, um Wirkung, Sprache und Persönlichkeit der Kandidat:innen einzuschätzen. Die Kundin saß parallel in einem Nebenraum und verfolgte die Interviews per Video.


Was schieflief – und warum

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Ich war vorbereitet, fokussiert – und überzeugt von meinem Prozess. Was ich nicht bedacht hatte: Meine Kundin kannte meinen Prozess nicht. Für sie sah mein Vorgehen aus wie Zeitverschwendung. Dass ich manche Fragen mehrfach stellte, erschien ihr ineffizient. Dass ich so lange Gespräche führte, wirkte auf sie ziellos.


Ergebnis: Sie entzog mir das Vertrauen. Die Zusammenarbeit wurde durch die Agentur beendet – obwohl meine Casting-Ergebnisse überzeugten.


Mein größter Fehler

Ich noch sehr fröhlich bei der Interviewpause
Ich noch sehr fröhlich bei der Interviewpause

Ich hatte mein Wissen nicht geteilt.

Für mich war klar, warum ich so arbeite: Interviewfähigkeiten vor der Kamera testen heißt nicht nur was, sondern auch wie etwas gesagt wird. Und oft braucht es Wiederholungen, um den medientauglichen Kern einer echten Geschichte herauszuschälen.


Aber ich hatte es nicht erklärt.


Ich hatte meine Auftraggeberin nicht abgeholt, nicht eingebunden. Ich hatte mit einem Profi-Team kommuniziert – nicht mit einer Kundin ohne Produktionserfahrung.


Was ich daraus gelernt habe


Kundenkommunikation und Regiearbeit bedeutet heute für mich:

🟪 Prozess erklären, bevor ich beginne. 🟪 Zuschauen heißt nicht verstehen. 🟪 Vertrauen entsteht durch Transparenz.

Heute zeige ich Auftraggeber:innen vorab:

✔️ Warum ich Interviews so aufbaue ✔️ Wie ich Kamera-Wirkung einschätze ✔️ Was ich mit wiederholten Fragen bezwecke

Denn wer Vertrauen aufbauen will, muss die Regeln des Spiels sichtbar machen.


Die Bilanz

Storyboard-Wand mit Fotos und Kurzprofilen der Finalisten aus dem Casting-Prozess.
Die fünf besten Geschichten für die Kampagne „In guten Händen“ – ausgewählt nach Echtheit, Wirkung und erzählerischem Potenzial.

Ich präsentierte der Agentur fünf ausdrucksstarke Finalist:innen – darunter Cynthie, Marie-Luise Kiessling, Micha und Sindy, Patrick. Doch umgesetzt wurde das Projekt später durch ein anderes Regie-Team (Sebastian Linda). Und das war okay.

Denn ich hatte meinen Teil gut gemacht. Ich war Wegbereiterin – auch wenn ich das Ziel nicht mehr selbst betreten habe.



Fazit: Casting braucht Kommunikation


Wenn du mit echten Menschen arbeitest, brauchst du mehr als Kamera und Technik. Du brauchst Einfühlungsvermögen – nicht nur für die Kandidat:innen, sondern auch für deine Kund:innen.

Ich habe gelernt: Gute Arbeit reicht nicht. Gute Kommunikation entscheidet.

Hast du schon mal erlebt, dass dein professioneller Prozess falsch verstanden wurde? Lass uns drüber sprechen.


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